Leben im Nirgendwo: Das sind die wohl einsamsten Wohnorte der Welt
Siedlungen am Ende der Welt
Um an die folgenden Orte zu gelangen, müssen Sie gefühlt bis ans Ende der Welt reisen. Sei es die höchstgelegene Siedlung der Erde oder die Insel im Nirgendwo: Hier leben die Menschen vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Wie es die Einwohner dennoch schaffen, an diesen unwirtlichen Orten zu überleben, das lesen Sie hier...
Unbekannter Fotograf / Wikimedia Commons [CC BY-SA 2.5]
Utqiagvik, Alaska, USA
Die nördlichste Siedlung der Vereinigten Staaten scheint völlig von der Welt abgeschnitten zu sein. Nach Utqiagvik in Alaska führen keine Straßen und die wenigen Schotterwege enden nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt.
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Utqiagvik, Alaska, USA
Die Siedlung wurde auf Permafrostboden errichtet, der an einigen Stellen bis zu 300 Meter dick ist. Das erschwert den rund 4.000 Einwohnern, die ganzjährig in Utqiagvik wohnen, das Leben. Im Sommer liegt die Durchschnittstemperatur bei gerade einmal zwei Grad und der Winter dauert 160 Tage. Davon ist es mehr als zwei Monate lang völlig dunkel.
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Utqiagvik, Alaska, USA
Zwar leben die Menschen in Utqiagvik in modernen Verhältnissen, doch gehen viele Einwohner traditionell auf die Jagd, leben von der Fischerei und vom Walfang. Die Siedlung ist nur mit dem Flugzeug zu erreichen und hat einen eigenen Flughafen, über den alle lebenswichtigen Waren importiert werden.
Utqiagvik, Alaska, USA
Die Lebensqualität in der entlegenen Siedlung im äußersten Norden Nordamerikas ist hoch. Die Häuser werden mit Erdgas beheizt, das direkt aus der Gegend stammt. Sie verfügen über ein modernes Wasser- und Abwassersystem. In der Stadt gibt es sieben Kirchen, mehrere Schulen und ein College. Telefon, Internet, Radio und Kabelfernsehen haben die Menschen ebenfalls.
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La Rinconada, Peru
La Rinconada versteckt sich auf einer Höhe von 5.100 Metern in den peruanischen Anden und ist damit die höchstgelegene Stadt der Welt. Die Häuser auf dem Berg Ananea sind nur über eine Bergstraße zu erreichen, über die die Fahrt mehrere Tage dauern kann.
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La Rinconada, Peru
Die Siedlung ist die Heimat von rund 30.000 Menschen. Doch wegen der Abgeschiedenheit sind die Lebensverhältnisse einfach. Es gibt kaum Infrastruktur und keine modernen Sanitäreinrichtungen.
Hildegard Willer / Wikimedia commons [CC BY-SA 4.0]
La Rinconada, Peru
In der Stadt ist es die meiste Zeit des Jahres so kalt, dass die Häuser vereist ist. Auch ist die Luft in der Höhe so dünn, dass sich die Einwohner anpassen mussten. Dennoch gibt es Cafés in La Rinconada, in denen sich die Menschen treffen, und einen Fußballverein.
Marcin Osman / Shutterstock
La Rinconada, Peru
Die Einwohner von La Rinconada sind bitterarm und auf den nicht regulierten Goldabbau in der Umgebung angewiesen. Die Bergleute werden für ihre Arbeit nicht bezahlt, dürfen aber am Monatsende so viel Erz mit nach Hause nehmen, wie sie tragen können.
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Villa Las Estrellas, Antarktis
Die Antarktis ist ein karger, unbewohnter Kontinent, richtig? Nicht ganz. Inmitten der eisigen Weiten befindet sich die kleine chilenische Gemeinde Villa Las Estrellas. In dem von der Außenwelt abgeschnittenen Ort stehen nur 14 Häuser, eine Bank, ein Postamt, eine Schule, eine Kirche, ein Fitnessstudio und ein Souvenirgeschäft.
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Villa Las Estrellas, Antarktis
Die Siedlung gehört zur Forschungsstation Base Presidente Eduardo Frei Montalva, in der im Sommer rund 100 Menschen leben, im Winter sind es weniger. Bei den Einwohnern handelt es sich um Wissenschaftler und Mitarbeiter der chilenischen Marine und Luftwaffe. Wer hier länger stationiert ist, bringt in der Regel die Familie mit.
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Villa Las Estrellas, Antarktis
Das Krankenhaus in der Antarktissiedlung ist für Notfälle ausgestattet und hat eine kleine Apotheke. Ein Arzt und eine Krankenschwester sind immer vor Ort, doch für kompliziertere Eingriffe müssen die Patienten ins etwa 1.000 Kilometer entfernte Südamerika geflogen werden.
Carlos78chile / Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0]
Villa Las Estrellas, Antarktis
Wer in dieser abgelegenen Stadt wohnen möchte, muss sich vorher für alle Fälle den Blinddarm entfernen lassen. Eine ziemlich extreme Voraussetzung!
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Coober Pedy, Australien
Mitten im australischen Outback herrschen extreme Lebensbedingungen. Und doch haben sich genau hier, mitten im Nirgendwo, Siedler niedergelassen. In Coober Pedy, rund 850 Kilometer nördlich der Großstadt Adelaide, ragen zahlreiche Bergbauschächte aus der mondartigen Landschaft.
Coober Pedy, Australien
Die meisten der rund 2.500 Einwohner von Coober Pedy arbeiten in Opalminen und wohnen in unterirdischen Häusern. Nur so lässt sich die sengende Outback-Hitze ertragen.
Coober Pedy, Australien
Zwar mögen die Minen und unterirdischen Häuser nicht so wirken, als würden in Coober Pedy moderne Lebensbedingungen herrschen, doch gibt es eine richtige Wasserversorgung, Restaurants, Hotels, eine Schule und ein kleines Krankenhaus.
Coober Pedy, Australien
Egal wie heiß es draußen ist, in den unterirdischen Häusern herrscht stets eine angenehme Temperatur. Etwa die Hälfte der Einwohner lebt unter der Erdoberfläche.
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Oimjakon, Russland
Die russische Stadt Oimjakon liegt näher am Polarkreis als an der nächsten Stadt und gilt mit einer Tiefsttemperatur von knapp minus 68 Grad als der Kältepol aller bewohnten Gebiete der Welt. Das macht die Siedlung zu einem sehr unwirtlichen Ort, an dem die Einwohner kein leichtes Leben führen.
Ilya Varlamov / Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0]
Oimjakon, Russland
Die Durchschnittstemperatur in Oimjakon liegt bei minus 15 Grad, so gut wie alles ist also gefroren. Damit die Motoren nicht vereisen, lassen die Menschen ihre Autos ständig laufen. Wer vor die Tür tritt, muss sein Gesicht bedecken, da Wimpern und Speichel sonst sofort festfrieren.
Oimjakon, Russland
Die nächstgelegene Stadt ist Jakutsk in gut 900 Kilometern Entfernung. Der Permafrost erschwert den Einheimischen das Leben, da sie in dem harten Boden kein Obst, Gemüse oder Getreide anbauen können. Fließendes Wasser gibt es somit auch nicht.
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Oimjakon, Russland
Die Einwohner ernähren sich von proteinreichen Lebensmitteln wie rohem gefrorenem Fisch, Rentierfleisch und Eiswürfeln mit Pferdeblut. Freizeitangebote gibt es in dem abgeschiedenen Ort nicht, wo sogar die Tinte im Stift gefriert.
Palmerston, Cookinseln, Südpazifik
Rund 3.200 Kilometer nordöstlich von Neuseeland befindet sich mitten im Pazifischen Ozean das Atoll Palmerston, das zu den Cookinseln gehört. Auf der Hauptinsel leben nur rund 35 Menschen dauerhaft in einer der isoliertesten Siedlungen der Welt.
Palmerston, Cookinseln, Südpazifik
Es mag zwar idyllisch aussehen, doch hat die kleine Insel keine richtige Verbindung zur Außenwelt. Einen Flughafen gibt es nicht, in Notfällen kann ein öffentliches Telefon benutzt werden. Frachtschiffe gehen nur wenige Male im Jahr vor Anker, da es aber keinen Hafen gibt, ist die Be- und Entladung schwierig.
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Palmerston, Cookinseln, Südpazifik
Es gibt nur zwei breitere Schotterwege auf der Insel, an denen die Häuser stehen. Die Menschen leben in sehr einfachen Verhältnissen ohne eigene Sanitäranlagen. Sie teilen sich zwei öffentliche Toiletten. Strom, der aus Solarenergie erzeugt wird, gibt es nur sechs Stunden am Tag. Einige Häuser haben aber Fernseher und Waschmaschine.
Danita Delmont / Shutterstock
Palmerston, Cookinseln, Südpazifik
Das Leben auf der Insel ist einfach und die Isolation Normalität. Die Einheimischen trinken Regenwasser und ernähren sich in erster Linie von Fisch und Kokosnüssen. Sowohl mit Lebensmitteln als auch Strom und Wasser versorgen sie sich selbst.
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Migingo, Viktoriasee, Afrika
Der größte See Afrikas, der Viktoriasee, beherbergt eine der isoliertesten Siedlungen der Welt. Auf der nur fußballfeldgroßen Insel Migingo leben mehr als 500 Menschen dicht aneinander gepfercht – Lebensumstände, die weit vom Paradies entfernt sind.
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Migingo, Viktoriasee, Afrika
Die Menschen wohnen zwischen Treibgut in einfachen Wellblechhütten, die sich über die gesamte Insel erstrecken. Migingo ist nur per Boot erreichbar.
YASUYOSHI CHIBA / Contributor / Getty
Migingo, Viktoriasee, Afrika
Die Insulaner machen das Beste aus dem Leben auf der kleinen Insel. Es gibt Bars, Friseursalons und einen kleinen Hafen. Kontakt zur Außenwelt halten die Bewohner per Handy, allerdings gibt es häufig keinen Empfang.
YASUYOSHI CHIBA / Contributor / Getty
Migingo, Viktoriasee, Afrika
Die Menschen wohnen auf der kleinen Insel im Viktoriasee, weil es drumherum viele Nilbarsche gibt, mit denen die Fischer ihren Lebensunterhalt verdienen. Durch das Leben auf der Insel sparen sie Benzin für ihre Boote und können ihren Fang leichter an Großhändler verkaufen.
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Ittoqqortoormiit, Grönland
Die grönländische Stadt Ittoqqortoormiit ist der abgelegenste Ort der westlichen Hemisphäre. Um die Siedlung erstreckt sich der Nordost-Grönland-Nationalpark, der größte Nationalpark der Welt, in dem mehr Eisbären, Rentiere und Walrosse als Menschen leben. Nur eine dänische Marineeinheit ist in dem Park stationiert, ansonsten sind die Bewohner von Ittoqqortoormiit auf sich allein gestellt.
agatha kadar / Shutterstock
Ittoqqortoormiit, Grönland
Die bunten Holzhäuser sind fröhliche Farbtupfer in der ansonsten eher kargen und grauen Landschaft. Die Siedlung wurde auf Gneis gebaut, einer der ältesten Gesteinsarten der Erde.
Ittoqqortoormiit, Grönland
Für etwa neun Monate im Jahr ist das Meer um Ittoqqortoormiit vereist und damit die Anbindung an die Zivilisation abgeschnitten. Die rund 450 Einwohner müssen sich durch Jagen und den Fischfang selbst versorgen. Im Sommer verdienen die Menschen auch mit dem Tourismus etwas Geld.
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Ittoqqortoormiit, Grönland
Im Zentrum von Ittoqqortoormiit gibt es einen Supermarkt mit gefriergetrockneten Lebensmitteln, einen kleinen Souvenirladen und ein Postamt. Zum nächsten Flughafen kommen die Einwohner nur per Hubschrauber oder aber im Sommer per Boot.
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Supai, Arizona, USA
Supai gilt als der abgelegenste Ort der USA, schließlich befindet sich die Siedlung mitten im Grand Canyon. Die Schlucht, die sich Havasu Canyon nennt, ist nur per Hubschrauber, Maultier oder zu Fuß erreichbar. Die nächste Straße befindet sich etwa 13 Kilometer entfernt, wodurch die Außenwelt in unerreichbarer Ferne zu sein scheint.
- Adam Reeder - / Flickr [CC-BY-2.0]
Supai, Arizona, USA
Seit 800 Jahren lebt das indigene Volk der Havasupai in dem Dorf. Die Menschen haben sich an die trockene, öde Landschaft angepasst, indem sie im Sommer Felder bewässern und jagen gehen. Ganz in der Nähe befinden sich die blauen Wasserfälle, von denen sie ihr Wasser beziehen.
Supai, Arizona, USA
Der Canyon, der sich über eine riesige Fläche von 760 Quadratkilometern erstreckt, wird jährlich von etwa 20.000 Touristen besucht. Das Dorf hat eine kleine Kirche und eine Schule, viel mehr brauchen die Einheimischen nicht. Sie müssen sich allerdings vor Sturzfluten in Acht nehmen, die in der Schlucht heftig ausfallen können.
Supai, Arizona, USA
Bis heute ist das Dorf das einzige in den USA, in das die Post noch per Maultier gebracht wird. Die Tiere tragen die Pakete regelmäßig den 13 Kilometer langen Fußweg bis ins Dorf.
Tristan da Cunha, St. Helena, Südatlantik
Die Insel Tristan da Cunha befindet sich mitten im Atlantik, 2.800 Kilometer von Kapstadt und 3.200 Kilometer vom brasilianischen Cabo Frio entfernt, und dennoch leben auf der abgelegensten Insel der Welt Menschen. Die einzige Siedlung auf der Insel, Edinburgh of the Seven Seas, hat rund 300 Einwohner.
Tristan da Cunha, St. Helena, Südatlantik
Tristan da Cunha hat zwar einen Hafen, doch müssen große Schiffe und Fähren in einiger Entfernung vor Anker gehen. Die Fährverbindung nach Südafrika verkehrt so häufig wie möglich, aber da das Wetter im Schnitt nur 70 Tage im Jahr mitspielt, ist es schwierig, diesen isolierten Ort zu erreichen.
Tristan da Cunha, St. Helena, Südatlantik
Auf der Insel gibt es ein Krankenhaus, in dem zahnärztliche Behandlungen und kleinere Operationen durchgeführt werden. Die Inselbewohner können in Lebensmittelgeschäften einkaufen gehen und das Postamt stellt eigene Briefmarken her.
Brian Gratwicke / Flickr [CC-BY-2.0]
Tristan da Cunha, St. Helena, Südatlantik
Der Inselsupermarkt ist von Montag bis Freitag geöffnet und versorgt die Inselbewohner mit allen wichtigen Produkten. Die Waren müssen jedoch Monate im Voraus bestellt werden und werden per Frachter geliefert. Viele Inselbewohner bauen deshalb ihr eigenes Obst und Gemüse an und haben immer genug Vorräte zu Hause, um sich nicht auf den Supermarkt verlassen zu müssen.
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